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Mittelmeer 1909, S. 598

598 Route 87. BATUTM. Von Odessader Wartehalle (Pl. 3; mit Museum und Wetterwarte) bei der Polizei-
brücke liegen die Wochenprogramme auf.

Jálta, Kreisstadt mit 20000 Einwohnern, in einer Bucht an den Aus-
läufern des steilen Jailagebirges (S. 596) höchst malerisch gelegen, ist der
vornehmste Badeort der Krim (Jahrestemperatur 13,7° C..). Der Seeboulevard
(Nábereshnaja) und der anstoßende schattige Staatgarten (20 Kop.) sind
die Hauptpromenaden.

Östl. von Jalta, auf der oberen Straße nach Gursuff (s. unten) in 1 St.
zu erreichen (Droschke hin und zurück 1 R. 60 Kop.), ist der prächtige
Park von *Unter-Massándra; Zutritt gegen Saisonkarten, die von der
Verwaltung werktags 9-12, 2-5 Uhr unentgeltlich ausgegeben werden.
Nordöstl. anschließend Ober-Maasándra, mit einem kleinen kaiserl. Schloß.
— östl. von Unter-Massándra sind die Weinberge von Maharátsch und
(7km von Jalta) Nikíta, mit einem 1812 gegründeten sehenswerten Ak-
klimatisationsgarten.

Etwa ¾ St. südwestl. von Jalta liegen in einem schönen Park die
beiden kaiserl. Palais von Livádia. Zutritt für Fremde wochentags
9-12, 2-5 Uhr gegen Vorweisung des Passes in der Schloß Verwaltung.
Aus dem Park von Livadia gelangt man auf der „Unteren“ Straße in den
südl. anstoßenden Park von Oreánda (Droschke von Jalta 3 R. 20 Kop.),
gleichfalls kaiserl. Eigentum. Das Schloß ist seit dem Brande von 1882
Ruine. Aussicht vom Kreuzberg (Krestówaja Gorá; 187m).

Etwa 18km südwestl. von Jalta (Droschke 5 R. 60 Kop.; auch Lokal-
dampfer) liegt am Meer Alúpka, mit prächtigem Park und einem 1837
von Blore im gotisch-maurischen Stil erbauten Schloß. — 14km nordöstl.
von Jalta (Droschke 5 R. 60 Kop.; auch Lokaldampfer) ist Gursuff, in
lieblicher Lage, mit guten Seebädern. In dem ehem. Schloß des Herzogs
von Richelieu lebte im J. 1820 Puschkin (S. 596).

Vgl. auch Bædekers Rußland.

Der Lloyddampfer bleibt, weit abseits von der Straße
von Kerfsch oder Jeníkale (bei den Alten Kimmerischer Bos-
porus), der Einfahrt zum Asowschen Meer (S. XXX), lange Zeit
auf hoher See.

Der seit der Auswanderung der Tscherkessen (1865) fast men-
schenleere SW.-Abhang des Großen Kaukasus, des mächtigen
Grenzwalls zwischen Europa und Asien, tritt erst auf der Höhe
von Gagry deutlich hervor. Auf der Höhe der Ingúrmündung
werden bei klarer Luft die beiden Schneedome des doppelgipfeligen
vulkanischen Elbrus (5629m), der bedeutendsten Erhebung des
Zentralen Kaukasus, sichtbar.

Bei der Ansteuerung von Batum steigt im O., von dem Großen
Kaukasus durch das Land Kolchis der Alten, die sumpfige Nie-
derung des Rion (einst Phasis) geschieden, das zum Kleinen
Kaukasus („Armenisches Hochland“) gehörige Adsharische Ge-
birge (Lasistan, S. 600) auf. Die nach N. offene Hafenbucht von
Batum ist durch das Kap Batum (Leuchtfeuer) gegen die winter-
lichen West- und SW.-Stürme nicht genügend geschützt.

Batum. — Ankunft. Aus- oder Einschiffung, falls die Dampfer
nicht am Kai anlegen, 40 Kop.; der Preis für das Gepäck ist mit den
Bootsleuten zu vereinbaren.

Gasthöfe: Fránzija, Micháilowskaja; Impérial, Kutaïskaja,
Z. 1½-10, F. ½ R.; Oriental, an der Nábereshnaja. — Post &
Telegraph, Martinskij Prospekt. — Droschke: vom Hafen oder Bahnhof
in die Stadt oder umgekehrt 40, die Fahrt 25, die St. 60 Kop.